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Pädiatrie (Kinder- und Jugendliche)

Ergotherapie TettnangEines der wichtigsten Arbeitsgebiete der Ergotherapieist die Behandlung entwicklungsverzögerter Kinder. Diese Kinder fallen gegenüber gleichaltrigen Kindern sozial, kognitiv oder in der Motorik meist schon im Kindergarten auf.  Sie haben zum Beispiel Probleme Roller zu fahren, Treppen im Wechselschritt zu gehen, Schuhe zu binden oder zeigen häufig große Defizite in der Malentwicklung  und Hand- Auge-Koordination.  Können oft was sie hören, sehen, fühlen, nicht angemessen verarbeiten. Fallen manchmal auch sozioemotional unangenehm auf, haben Probleme mit größeren Gruppen und können sich nur unzureichend integrieren, finden kaum Freunde und leiden auch darunter. Was im Kindergarten zum Teil noch einigermaßen unproblematisch wirkt wird dann spätestens bei Schuleintritt zum Problem. 

Zum Beispiel setzt Lesen und Schreiben lernen eine gute Entwicklung der Visuo-motorik(Auge-Hand-Koordination)sowie Wahrnehmung und v.a. Wiedergabe in der Malentwicklung voraus. Das optimale Zeitfenster einer speziellen Behandlung dieser Defizite ist zwischen den 4- 6 Lebensjahr,  ist somit vor Schulbeginn unbedingt anzuraten. Je später damit begonnen wird desto langwieriger und vor allem schwieriger wird es falsche Muster zu beeinflussen und zu korrigieren.

Ergotherapie kommt bei Kindern und Jugendlichen angefangen vom Säuglingsalter zum Einsatz, wenn sie in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind und damit eine Beeinträchtigung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben des Kindes und seiner Familie droht oder bereits besteht.

Ergotherapie ist grundsätzlich klientenzentriert ausgerichtet. Für jeden einzelnen der jungen Patienten werden anhand der ärztlichen Diagnose und der ergotherapeutischen Anamnese (Befunderhebung) Wege der Intervention (Behandlung und Beratung, auch zur Prävention) verfolgt. Im Bereich der Pädiatrie ist der Einbezug der Angehörigen und Bezugspersonen in allen Fragen der Behandlung von großer Bedeutung. Ziel ist immer die größtmögliche Förderung des Kindes, seiner altersgemäßen Entwicklung von Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit.

KRANKHEITSBILDER UND DIAGNOSEN 

Häufig bestehen Störungen des Bewegungsablaufs in Folge von Hirnschädigungen, vielfach auch Entwicklungsstörungen motorischer Funktionen (Grob- u. Feinmotorik). Hierdurch ist oft die Koordination beeinträchtigt, sodass Tätigkeiten nur bedingt oder über­haupt nicht ausgeführt werden können. Sinnesbehinderungen und Beeinträchtigungen der kognitiven (wahrnehmen/ erkennen)Entwicklung im Zusammenhang mit anderen Wahrnehmungsstörungen, z. B. auditiv  (Hören) und visuelle (Sehen), führen wiederum zu Störungen in der Sozialentwicklung und Kommunikationsfähigkeit. Das große Spektrum der Krankheitsbilder und Diagnosen in der Pädiatrie beinhaltet sowohl pränatale (vorgeburtliche) Syndrome (z. B. Trisomie 21) als auch psychische Erkrankungen (z. B. Essstörungen) und bietet viele Entwicklungschancen, die in der Ergotherapie genau erfasst und verfolgt werden.

ZIELE UND AUFGABEN 

• Identifizierung der Probleme des Kindes bei der Betätigung in Alltag, Kindergarten/Schule und Freizeit 

• Festlegung konkreter Behandlungsziele (je nach Alter) gemeinsam mit dem Kind und seiner Familie und anderen    Bezugspersonen

• Genaue Beobachtung und Förderung körperlicher und kognitiver (geistiger) Fähigkeiten des Kindes 

• Genaue Beobachtung der auf das Kind einwirkenden Umwelteinflüsse /Umweltfaktoren, einschließlich der Interaktionen zwischen Kind und Eltern 

• Unterstützung von Handlungen und Handlungsmöglichkeiten des Kindes ,besonders unter Berücksichtigung von alterstypischen und individuellen Entwicklungsfortschritten. 

• Förderung von psychischer Stabilität und Selbstvertrauen 

• Förderung sozialer Kompetenzen 

• Unterstützung kognitiver Funktionen wie zum Beispiel:  Konzentration und Merkfähigkeit, Orientierung zu Person, Zeit und Raum, Wahrnehmungsselektion und -verarbeitung 

• Unterstützung körperlicher Funktionen wie Beweglichkeit und Geschicklichkeit  

BEHANDLUNGSANSÄTZE UND METHODEN 

Neuere Behandlungsformen (u.a. auf Basis der Neurowissenschaften) wie das Neuromo­tor-Task-Training (NTT) oder die Cognitive Orientation to daily Occupational Performance (CO-OP) ergänzen zunehmend langjährig erfolgreiche Behandlungskonzepte wie die Sen­sorische Integrationstherapie (SI) oder Therapien nach Bobath oder Frostig. Die Beratung und Begleitung der Eltern erfolgt in Form von Gesprächen oder der Anleitung gemeinsamer Aktivitäten. Es werden Informationen bereitgestellt und Problemlösungen erarbeitet, in Kooperation mit den jeweiligen betreuenden Stellen. 

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